Marchegger Storchenkolonie
Zu Besuch bei Familie Adebar
Die March-Auen zählen zu den wichtigsten Brutvorkommen des Weißstorchs in Mitteleuropa. Bis zu 180 Paare finden sich jedes Jahr Ende April in den Auen ein, um hier ihre Jungen großzuziehen.
Seit 110 Jahren gibt es auf der Schlosswiese in Marchegg eine ununterbrochene besiedelte Weißstorchen-Kolonie. Hier brüten die Störche noch in ursprünglicher Manier in alten Eichen. An manchen Eichen befinden sich bis zu sieben Horste. Diese „Storchenhäuser“, die zum Teil bis zu 800 Kilogramm wiegen, werden von den Vögeln den ganzen Sommer über ausgebaut. Die überschwemmten Wiesen der March-Auen bieten beste Lebensbedingungen für die Tiere und stellen ein wahres Nahrungsparadies dar.
Familie Adebar
Bei der Marchegger Storchenkolonie handelt es sich um Weißstörche. Sie sind rund 1 Meter groß, die Flügelspannweite beträgt mehr als 2 Meter. Weißstörche sind Bewohner von offenen Flussniederungen und Feuchtgebieten mit großen extensiven landwirtschaftlichen Flächen. Daher fühlen sich die Störche in den March-Auen rund um Marchegg besonders wohl. Zwischen den knorrigen alten Eichenbäumen finden sie ideale Lebensbedingungen vor. Hier lassen sie sich nach einer langen Flugreise nieder, um zu nisten und ihren Nachwuchs großzuziehen. Die Störche verbringen Frühjahr und Sommer in Marchegg. Ende August führt sie ihre Reise nach Ost- und Südafrika, wo sie den Winter verbringen, um im darauffolgenden Frühjahr wieder nach Marchegg zurückzukommen. Dafür legt der Storch rund 10.000 Kilometer von seinem Winterquartier bis nach Europa zurück. Pro Tag absolviert er dabei eine Strecke von 150 bis 200 Kilometer. Der Weißstorch nistet Jahr für Jahr im gleichen Horst, an dem er ein Leben lang baut. So entstehen Werke von beeindruckender Größe, die bis zu zwei Meter hoch werden. Revierkämpfe zwischen männlichen Artgenossen sind aber keine Seltenheit, weshalb sie ihre Nistplätze mitunter auch wechseln müssen.
Storchenhaus Marchegg
Im Storchenhaus Marchegg erhalten Sie einen detaillierten Einblick in das Leben der Marchegger Störche. Geschulte Öko-Pädagogen und Naturvermittler bieten geführte Touren und wissenswerte Informationen.